Montag, 5. Mai 2008

Burma: Im berüchtigten Insein – Gefängnis wurde während des Wirbelsturms das Feuer auf die Insassen eröffnet

Im berüchtigten Insein – Gefängnis wurde während des Wirbelsturms das Feuer auf die Gefangenen eröffnet

Exklusiv-News aus Rangun

Insein-Prison: Eine der schlimmsten Folterstätten überhaupt

Hier wurde das Feuer auf die Gefangenen eröffnet

jonas m. lanter

Am Freitag den 2. April 2008 gen Mitternacht erreichte der tropische Wirbelsturm 'Nargis' Burma. Der Sturm zerstörte auch einen Teil des berüchtigten Insein - Gefängnis ausserhalb Ranguns. Viele Dächer wurden nacheinander auseinander gerissen. In Folge der Zerstörung in einem Bereich des Gefängnisses wurden über 1000 Gefangene gezwungen sich innerhalb des Hauptkomplexes zu versammeln. Es wurde ihnen nicht erlaubt, sich in Sicherheit zu bringen.

Der Gefängniskomplex wurde abgeriegelt.
Die Insassen waren vor Nässe, Kälte und Hunger ausgelaugt. Um etwas Wärme zu haben, begannen sie ein Feuer zu machen. Da das Holz aber vom Salzwasser der drei Meter hohen Flutwelle noch feucht war, entwickelte sich starker Rauch. Die Insassen des berüchtigten Folter-'Knastes' wie auch die Wärter und Soldaten gerieten in Panik. Darauf eskalierte die Situation und Chaos brach aus. Um die Lage wieder in den Griff zu bekommen, wurden Soldaten und eine Polizei-Spezialeinheit zur Bekämpfung von Aufständen aufgefordert, das Feuer auf die Gefangenen zu eröffnen. Nach bestätigten Angaben wurden sechs Gefangene sofort getötet und 30 weitere zum Teil schwer verletzt. Nach inoffiziellen Angaben wurden während des Durchgreifens mindestens zehn Gefangene ermordet. In den frühen Morgenstunden seien durch die Gefängnisbehörden weitere sechs Gefangene exekutiert worden.

Yangon, 5. Mai 2008


"Zum Teufel mit der Demokratie, wir brauchen Wasser, wir brauchen Reis"

Zyklon fordert über zehntausend Opfern




Der Zyklon zerstörte 90 % aller Bäume in Rangun

Weg der Verwüstung

jonas m. lanter

Der Zyklon, welcher über die Hauptstadt Rangun, das Irrawaddy-Delta, den Mon- und den Karen-State fegte, forderte mehr als 15'000 Opfer. Die Grundnahrungsmittel haben zum Teil eine Erhöhung von 1000 Prozent und mehr erreicht. Tausende von Häusern in Rangun wurden durch den Sturm zerstört. Im ganzen Lande geht man von zehntausenden eingestürzten Gebäuden aus. Dieses Wochenende wird über ein Verfassungsreferendum der Parteimitglieder für die Wahlen im Jahre 2010 abgestimmt.
Obwohl das Volk hungert, die Inflation im besorgniserregenden Ausmasse zunimmt, will die Junta am Referendum dieses Wochenende festhalten. Ein Burmese, welcher ungenannt bleiben möchte, bringt das ganze Ausmass der Katastrophe auf den Punkt: "Zum Teufel mit der Demokratie, wir brauchen Wasser, wir brauchen Reis!"

4. Mai 2008